30.10.2020

Viel Neues bringt der Herbst!

Liebe Mitglieder

Am 6. Okt. fand in Bern mit 33 Teilnehmerinnen unsere Hauptversammlung statt. Wir starten mit einigen Neuerungen ins neue Vereinsjahr:

Abschiede und Neuwahlen
Verabschiedet wurden die beiden Gründungsmitglieder Zita Küng und Brigitte Pérez-Frei, welche Juristinnen Schweiz unverzichtbar geprägt haben. Ohne ihr grosses Engagement wäre der Verband nicht der, der er heute ist. Die beiden wurden mit einem Rückblick auf die vielen Jahre Engagement geehrt. Ebenfalls verabschiedet wurden Nadja Braun-Binder und Maya Dougoud. Maya war von Juni 2019 bis Mai 2020 Präsidentin von Juristinnen Schweiz. Beide waren für den Verein und dessen Entwicklung eine grosse Bereicherung.

Neu in den Vorstand wurden gleich vier Frauen gewählt: Esther Trachsel, Béatrice Müller, Sarah Müller und Joséphine Marmy (v.l.n.r.)
Ein herzliches Willkommen und auf eine gute Zusammenarbeit!

Neuerungen bei Juristinnen Schweiz
Der Vorstand hat sich die letzten Monate intensiv mit der Organsiationsentwicklung sowie Nachfolgeplanung beschäftigt. Letztere macht sich bereits in der Wahl der neuen Vorstandsfrauen bemerkbar. Die geplanten Austritte von weiteren vier Vorstandsfrauen an der HV 2021 erfordern zudem weitere Überlegungen und Leitlienien in Bezug auf die Neubesetzung. Ziel ist, den künftigen Vorstand in Bezug auf den beruflichen Hintergrund, die Sprachregionen, die Kantone sowie das Alter möglichst divers aufzustellen. Ausserdem wird die Position der Konsulentin neu geschaffen. Ziel ist es, mithilfe eines Konsulentinnen-Pools ein starkes und verlässliches Netzwerk zu schaffen, das die Arbeiten des Vereins stärkt und weiter voranbringt und den Vorstand in einzelnen Aufgaben/Bereichen unterstützt.
Im Bereich Organisationsentwicklung hat sich eine Arbeitsgruppe mit der Kommunikation, den verschiedenen Verantwortungsbereichen von Vorstand und Geschäftsstelle sowie mit internen Abläufen befasst.

Im Zuge dieser Auseinandersetzungen und Neuerungen wird es künftig im Newsletter eine neue Rubrik "aus dem Vorstand" geben, in der über die Tätigkeiten der Arbeitsgruppen informiert und Mitglieder auch zur Mitarbeit aufgerufen werden. So soll eine bessere Transparenz gewährleistet und das Engagement der Mitglieder gefördert werden. 


Inhalt
Aus dem Vorstand

Hier informieren wir über laufende Tätigkeiten, Projekte und Arbeitsgruppen.

 

Arbeitsgruppen

  • Organisationsentwicklung
  • Nachfolgeplanung
  • Revision Sexualstrafrecht
  • Mehr qualifizierte Teilzeitstellen für Juristinnen mit familiären Betreuungsaufgaben. Interessentinnen melden sich bitte bei Franziska Kaderli-Steiger.

Weitere Infos siehe oben.

Monatliches Portrait

Diesen und nächsten Monat möchten wir unsere neuen Vorstandsfrauen portraitieren und beginnen mit Josséphine Marmy und Béatrice Müller.

 

Joséphine Marmy

Mein Name ist Joséphine Marmy, und ich bin eine der vier neuen Mitglieder des Vorstands von Juristinnen Schweiz. Diese Wahl ist eine Ehre für mich, und ich freue mich darauf, die Herausforderungen, vor denen wir stehen, anzupacken. Als junge Anwältin bin ich von der Wichtigkeit, sich schon früh ein Netzwerk aufzubauen überzeugt, und sehe dabei eine enge Zusammenarbeit zwischen Frauen in der Arbeitswelt als unerlässlich an. Nachdem ich bereits einige Jahre in der Lausanner Sektion unseres Vereins tätig bin, freue ich mich nun darauf, auch auf nationaler Ebene aktiv zu werden und einen Beitrag leisten zu können. 
Ich bin in Lausanne geboren und aufgewachsen. Als Tochter einer Zürcher Mutter bin ich zweisprachig aufgewachsen und lernte die deutsch-schweizer Kultur schon früh kennen und schätzen. Dies veranlasste mich dazu, in Freiburg zu studieren und in Zürich mein Anwaltspatent zu machen, das ich 2017 erlangte. Während meines Anwaltspraktikums in Zürich lernte ich Juristinnen Schweiz kennen und merkte schnell, dass mir der Verein sehr entspricht.
Derzeit bin ich als Anwältin in einer Anwaltskanzlei in Lausanne tätig und praktiziere hauptsächlich in den Bereichen Gesellschaftsrecht, Mergers & Acquisitions und Verträge. Ich berate hauptsächlich Start-ups und halte Kurse für InnoSuisse Business Creation. Da in diesem Bereich finanzielle Aspekte eine wichtige Rolle spielen, habe ich meine Ausbildung als Juristin mit einem CAS im Finanz- und Rechnungswesen vervollständigt. 
Was meine Persönlichkeit betrifft, so halte ich mich für eine neugierige und fröhliche Frau. Ich liebe es zu reisen, neue Leute kennenzulernen und gute Zeiten mit Freunden zu verbringen. Dinge, die mir wichtig sind gehe ich mit Leidenschaft und mit vollem Einsatz an. Ganz in diesem Sinne schliesse ich mich auch dem Vorstand an.

 

Béatrice Müller


 

Béatrice hat kaum zwei Jahre nach Abschluss der Ausbildung zur Arztgehilfin DVSA in die Informatik gewechselt und mit grosser Begeisterung in dieser Männerdomäne als Programmiererin und später als SAP System Ingenieurin – zuletzt bei der IBM als Senior Consultant - gearbeitet. Damit hat sie auch früh am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass Männer nur aufgrund des Geschlechts deutlich mehr verdienen und einfacher befördert werden. 

Das war ihre (Haupt-) Motivation, die Matura auf dem zweiten Bildungsweg berufsbegleitend nachzuholen. Die Zeit des Studiums an den Universitäten Basel und Genf hat Béatrice genutzt um sich auch in Genderlaw weiterzubilden.

Nach Abschluss des Studiums ist  Béatrice in die Gleichstellungskommission des Regierungsrats Basel-Landschaft gewählt worden und hat dort in der Sachgruppe Recht und Sicherheit – natürlich ehrenamtlich - die Vernehmlassungen und Stellungnahmen aus dem Blickwinkel der Gleichstellung zu Handen des Regierungsrats geschrieben.

Seit 2013 ist Béatrice als selbständige Anwältin und Partnerin in einer Kanzlei in Basel tätig. Sie arbeitet als Opfervertreterin (insbesondere Häusliche Gewalt und Sexualdelikte) und als Kinderanwältin und übernimmt Vertretung nach GlG.

Als Ausgleich (psychisch und finanziell) macht sie Bau- und Mietrecht. Die Kanzlei fokussiert jedoch klar auf der Vertretung von Privatpersonen und kleineren KMU.
Béatrice ist ausserdem Mitglied in der Beschwerdekommission der FHNW, arbeitet ehrenamtlich als Rechtskonsulentin für den Tierschutz und engagiert sich in der Nachbarschaftshilfe.

Als Frau und Anwältin ist es für Béatrice selbstverständlich, für Frauenrechte, Gleichstellungsrechte und Frauen im Recht einzustehen. Der Arbeit im Vorstand der Juristinnen Schweiz sieht Béatrice mit Freude und Spannung entgegen. Ihre Herzensprojekte sind die Nachwuchsförderung der nächsten Generation Juristinnen, aber auch die klare und sichtbare Positionierung der Juristinnen Schweiz als sachlich kompetente Stimme in Gleichstellungsfragen.
 

Daten nächste Netzwerktreffen

Netzwerktreffen in Zürich, Bern und Lausanne finden wegen Corona forerst nicht statt.


4. Nov., 19:30: online Netzwerktreffen Basel
 

Wissenswertes

Geschlechterverhältnis in der Krise?
Frauen kamen viel seltener in den Covid-19-Berichten zu Wort als Männer. Das bestätigt eine Analyse der SRF Tagesschau. In der Corona-Krise verdeutlicht sich, dass von einer gleichberechtigten Berichterstattung in den Schweizer Medien nicht die Rede sein kann. Text und Analyse: Michelle Isler. mehr

Häusliche Gewalt
Die detaillierte Statistik der polizeilich registrierten häuslichen Gewalt wurde mit den Zahlen von 2018 und 2019 aktualisiert. mehr

FRI Konferenz 2021 - Call for papers
Im Jahr 2021 können die Schweizerinnen auf 50 Jahre politische Rechte zurück­blicken. Dieser Demokratieakt gibt Anlass zu feiern. Die Geschichte des Unrechts, das an Frauen begangen wurde, soll analysiert und hinterfragt werden. Es interessieren die rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Mechanismen, die dazu geführt haben, dass es so lange bis zur Einführung des Frauenstimmrechts auf nationaler Ebene gedauert hat. Zu diesem Zweck organisiert das FRI am 9.-11. September 2021 eine Konferenz, zu der es alle Jurist*nnen aus Praxis, Wissenschaft sowie politischer Bewegung einlädt, im Rahmen eines Call for Papers teilzunehmen.  Frist zur Einreichung eines Abstracts: 30. November 2020.  mehr

Videoaufzeichnung BiblioTalk «Gendermedizin»
Prof. Dr. med. Vera Regitz-Zagrosek, Fach­ärztin für Kardiologie und Seniorprofessorin an der Charité Berlin und an der Universität Zürich, referierte am BiblioTalk «Gendermedizin» im September darüber, wie sich Krankheitshäufigkeiten, Beschwerdebilder und Krankheitsverläufe nach Geschlecht unterscheiden. Und sie legte dar, welche Folgen es haben kann, wenn bei der Behandlung von Krankheiten das Geschlecht ausser Acht gelassen wird. mehr

Referendum gegen das Terrorgesetz (PMT-Gesetz)
Ein Komitee sammelt bis zum 14. Januar 2021 Unterschriften für ein Referendum gegen die vom Parlament im Sept. angenommene Gesetzesvorlage im Bereich Antiterror. Bilden Sie sich eine eigene juristische Meinung!Falls Sie zum Schluss kommen, das Referendum zu unterstützen, können Sie hier unterschreiben.

Crowdfunding für eine Studie zur Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz
2021 feiern wir 50 Jahre Frauenstimmrecht. Um diesen Teil der Schweizer Demokratiegeschichte aufzuarbeiten, wollen wir - das FRI - eine Studie verwirklichen, die historische und rechtliche Aspekte der Einführung des Stimmrechts der Schweizer Bürgerinnen aufarbeitet. Wir wissen noch nicht genug über die Geschichte der Gleichstellung in der Schweiz. Die historischen Erkenntnisse sind lückenhaft und es fehlt eine Analyse der Rolle der rechtswissenschaftlichen Lehre im Prozess zu einer inklusiveren Demokratie. Um diese Studie finanzieren zu können, organisieren wir ein Crowdfunding. Unterstütze uns, mach dieses Projekt möglich und beteilige Dich ab 31.10. am Crowdfunding: http://wemakeit.com/projects/demokratie-ohne-frauen 

Film "Männer im Ring"  nach 30 Jahren Reprise im Kino
"Männer im Ring“ wurde im Jahre 1989 gedreht anlässlich der letzten Männer Landsgemeinde in Hundwil Kanton Appenzell Ausserrhoden, wo das Frauenstimmrecht auf kantonaler Ebene zur Abstimmung kam. Der Film ist auch ein Auftakt im Hinblick auf das Jubiläum 50 Jahre Frauenstimmrecht (7. Februar 1971) in der Schweiz.  Infos und den Trailer zum Film finden Sie hier.

Veranstaltungen und Kurse

14. November: Online Frauentagung 2020 – «Vorwärtskommen in Politik und Arbeitswelt»
Zum achten Mal führt die Frauenzentrale ihre überparteiliche Frauentagung durch – dieses Jahr in digitaler Form! Der direkte Kontakt wird vielleicht fehlen, aber auch Online ist viel möglich: Die Frauentagung 2020 bietet eine Plattform, um sich sowohl zu vernetzen und Themen zu vertiefen als auch um von versierten Expertinnen und Top-Referentinnen – u.a. Regierungsrätin Jacqueline Fehr – wichtige Impulse zu erhalten. Dass gute Unterhaltung auch via Zoom funktioniert, wird die Slam-Poetin Lisa Christ beweisen. mehr

20./21. November: Critical Gender & Diversity Knowledge. Challenges and Prospects
Die Registrierung für die digital durchgeführte Tagung “Critical Gender & Diversity Knowledge. Challenges and Prospects”, die am 20./21. November 2020 online stattfindet, ist ab sofort geöffnet. Die Veranstaltung ist als Forum für den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Bildung, Wirtschaft, Medien, Kunst und Zivilgesellschaft konzipiert und wird dreisprachig durchgeführt (Deutsch, Französisch, Englisch). Das detaillierte Programm, Beschreibungen der 16 Panels und das Anmeldeformular finden Sie auf der Tagungswebseite.

3. Dezember: online Veranstaltung "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" von Juristinnen Schweiz: Gewalt während Schwangerschaft und Geburt
Schätzungsweise jede zweite werdende Mutter ist von psychischer oder physischer Gewalt betroffen. Ein Tabuthema, das wir mit einer Diskussion hinsichtlich rechtlicher und gesellschaftlicher Aspekte beleuchten.
Inputreferat von Prof. Dr. iur. Brigitte Tag, Gespräch mit weiteren Gästen. Infos folgen.

STD: 11. Dezember: Fachtagung zu den Auswirkungen der Coronakrise auf die Rechte von Arbeitsmigrantinnen und -migranten, Schweizerisches Kompetenzzentrum für Menschenrechte
Die Tagung (in Neuenburg und/oder online) reflektiert über die Auswirkungen der Coronakrise auf eine besonders verletzliche Bevölkerungsgruppe. Gerade im Hinblick auf eine mögliche zweite Welle stellt sich die Frage, wie die Krise bewältigt werden kann, ohne dass die Grundrechte der Arbeitsmigrantinnen und -migranten verletzt werden.

17. Dezember: JuristInnen-Tagung des SGB
Dieses Jahr referieren Spezialistinnen und Spezialisten aus Wissenschaft und Praxis zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Arbeitsrecht und die Sozialversicherungen. mehr

Jobs

Stadtschreiber*in der Stadt Bern
Per 1. Juli 2021 oder nach Vereinbarung, 80 - 100%
mehr

Vernehmlassungen

Verfasserinen gesucht für Stellungnahmen:
 

Revision des Obligationenrechts (Baumängel) 
Behörde: Bundesrat    
In Umsetzung der Mo. 09.3392 sollen mit der Revision des Bauvertragsrechts die Rechte der Bauherren gestärkt werden. 
Eröffnet: 19.08.2020
Frist: 30.11.2020 
  SR 210 |   SR 220 
Eröffnung
  Unterlagen: Vorlage | Bericht | Begleitschreiben 

Änderung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Besitzesschutz bei verbotener Eigenmacht an Grundstücken) 
Behörde: Bundesrat    
Mit der Motion Feller (15.3531) hat das Parlament den Bundesrat beauftragt, die Bedingungen, insbesondere die Fristen zu lockern, unter denen sich Eigentümer von unrechtmässig besetzten Liegenschaften gemäss Artikel 926 des ZGB ihres Eigentums wieder bemächtigen dürfen. Die Umsetzung der Motion verlangt eine Teilrevision des ZGB und der ZPO. 
Eröffnet: 02.09.2020
Frist: 23.12.2020 
  SR 210 |   SR 272 
Eröffnung
  Unterlagen: Vorlage | Bericht | Begleitschreiben

Verordnung über die Ausführungsbestimmungen betreffend das Bundesgesetz zur Anpassung des Bundesrechts an Entwicklungen der Technik verteilter elektronischer Register 
Behörde: Departement oder Bundeskanzlei    
Im Zuge des Bundesgesetzes zur Anpassung des Bundesrechts an Entwicklungen der Technik verteilter elektronischer Register sind Anpassungen in mehreren Verordnungen erforderlich, namentlich in der Finanzmarktinfrastrukturverordnung (SR 958.11), in der Bankenverordnung (SR 952.02), in der Geldwäschereiverordnung (SR 955.01) sowie weiteren Ausführungserlassen. 
Frist: 02.02.2021 
Eröffnung
  Unterlagen: Vorlage | Bericht | Begleitschreiben

Interessentinnen können sich melden unter geschaeftsstelle@lawandwomen.ch.